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Eigene dezentrale Infrastruktur

Der Cloud Trend ist enorm. Es gibt gewisse Vorteile, doch die Cloud sollte zusätzlich betrieben werden. Wer alles outsourced, na gut. Wenn ich höre, “wir gehen in die Cloud”, höre ich, “wir sparen uns den Admin und geben unsere eigene Infrastruktur auf”.

Die Annahme ist, dass alles funktioniert und mit Verträgen alles geregelt ist. Was ist jedoch, wenn der Internetanschluss down ist, wenn Rechnungen nicht gezahlt werden können oder dem Cloudanbieter gute und motivierte Leute fehlen und das Vertragliche nicht mehr umgesetzt wird? Dann ist alles erst mal nicht verfügbar oder ganz weg. Multicloud, viel Freude beim (nicht) fehlerfreien syncen.

Okay, gute und motivierte Admins gibt es möglicherweise auch nicht genug und das Problem ist dann mit eigener Infrastruktur gleichwertig. Die Politik erzählt was von digitaler Transformation. Bei Bildung wird grundsätzlich fast nur an Programmieren gedacht. Das Thema Systemadministration und Schaffung und Erhalt von Infrastruktur ist ausgeblendet. Das bedeutet komplette Abhängigkeit von externen Größtanbietern.

Es wäre schön, wenn neben Programmieren lernen auch das Aufsetzen von eigenen Servern vermittelt werden würde. Ein Server kann, aber muss nicht im Rechenzentrum stehen. Es ginge auch ein kleiner Cluster, der denzentral in der Firma oder zuhause und im Rechenzentrum steht. Ein Homeserver braucht nur Internet und Strom.

Für Privatpersonen und kleinen Vereinen und Firmen ist selbsthosten eine gute Idee, Hoheit über die Daten ermöglichen gute Umsetzung für den Datenschutz. Es gibt zahlreiche kostenfreie Opensource Lösungen, die alle Alpha Apps überflüssig machen würden. Das Geschrei, Google, Apple, Microsoft, Facebook und Amazon regulieren zu müssen, ist groß. Leider leben nur wenige das mit eigener Infrastruktur vor.

Der Ausfall

Es gibt bei den großen Anbietern genau so Ausfälle, wie mit der eigenen Technik. So oder so können Tag für Tag Millionen Menschen zeitweise nicht arbeiten. Sind die Großen auf Katastrophen eingestellt? Gibt es staatliche Sicherungen? Ich fürchte nein.

In Fall der Fälle kann ich mit Photovoltaik, Windrad und Backup Akku so weit, wie das W-LAN reicht, Webdienste hyperlokal anbieten. Ein Wikipedia und Openstreetmap Cache, Social Media mit Mastodon, Video (live) Streaming, Wekan, Gitlab und Etherpad für Orga, Mediawiki und Webseiten für Infos, als Beispiele.

Im Katastrophenfall ist das sehr gut zu gebrauchen. Und für Events ist das ein nice to have, wenn das Internet wegbricht.

Groß denken

Eine andere Variante ist, wie ich mir das vom Staat vorstelle, bzw. wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk eventuell das umsetzen könnte. Wie gerade Beschrieben die lokalen Dienste dezentral vor Ort an Windrad- und Solarparks, mit LTE und G5 Anbindung mittels Roaming mit jeder SIM Karte. So ist im Fall der Fälle ein Dorf oder Stadtteil mit einem dezentralen Netz ausgestattet, einer Litfaßsäule 2.0.